Vorbild und Nachahmung


Am Vorbild lernend hat das Kind gehen und sprechen gelernt: In den ersten sieben Jahren ist die Nachahmung die zentrale Methode kindlichen Lernens.

Das Kind interessiert sich für alles, was in der Welt passiert. Es ahmt das Gesehene freudig nach und verarbeitet es spielend. Durch den inneren Mitvollzug verinnerlicht es das, was es an Handlungen gesehen hat, verarbeitet und integriert es.

 

Handeln spricht die Kinder viel mehr an als Worte. Für uns als Erzieher bedeutet das, die Dinge mit Liebe und Freude zu tun und daran zu arbeiten, ein gutes Vorbild zu sein. Deswegen bevorzugen wir sinnvolle lebenspraktische, künstlerische und handwerkliche Tätigkeiten, weil diese für das Kind durchschaubar sind und es nachahmend tätig werden kann.

Authentisches Tun stärkt bei den Kindern das Gefühl der Verbundenheit mit der Welt ("Kohärenz"). Ist die Welt im Erleben des Kindes sinnhaft, versteh- und handhabbar, wirkt sich dies nach Antonovsky gesundheitsfördernd auf das ganze Leben aus ("Salutogenese") und stärkt die Widerstandskräfte ("Resilienz").